Sonntag, 30. Dezember 2007

Geldwirtschaft zwischen Wachstum und Kollaps



Vortrag 1996 auf der Tagung „Vergeld’s Gott“ der Grünen Bildungswerkstatt Tirol, veröffentlicht in deren Tagungsband mit dem gleichen Titel


Ernst Dorfner

Die Wirtschaftswissenschaft stellt unsere Ökonomie fast durchgängig als Tauschwirtschaft dar, in der über den Ausgleich von Grenzkosten und Grenznutzen für alles, was auf Märkten angeboten wird, ein Gleichgewichtspreis ermittelt werden kann bzw. sich herausbildet. Es ist dies eine statische Theorie, die dynamische Effekte, wie das Wirtschaftswachstum, nicht beschreiben kann. Sie kann deshalb auch nicht beurteilen, ob dieses für die dynamische Stabilität des Systems notwendig oder nicht notwendig ist. Einige nicht-orthodoxe Ökonomen und Sozialwissenschaftler meinen vor allem, dass die Rolle des Geldes als maßgeblicher Faktor dieser Dynamik nicht beachtet wird. Diese Meinung wird auch in diesem Beitrag vertreten und dargestellt, dass eine Erklärung als ‘Produktionswirtschaft’ überhaupt fehlt. Der Mehrzahl der Ökonomen wird dabei auch der Vorwurf gemacht, dass sie einmal mehr den Traum vom alles versöhnenden Gleichgewicht und den Selbstheilkräften des Marktes träumen, der schon einmal in diesem Jahrhundert zu einem Alptraum wurde. Dieser Vorwurf trifft auch die, die meinen, mit einer Ökologisierung des Steuersystems würden jene Störfaktoren beseitigt, die das Erreichen dieses Gleichgewichtes und damit einer zukunftsverträglichen Wirtschaft verhindern. Diese Maßnahme ist zwar notwendig, jedoch nicht hinreichend. Denn unsere Wirtschaft ist keine Tauschwirtschaft - so die These -, sondern eine Geld- und Verschuldungswirtschaft.

In den Jahren 1932/33 war der Tiroler Ort Wörgl Ziel zahlreicher politischer und ökonomischer Prominenz aus der ganzen Welt. Der damalige sozialistische Bürgermeister Michael Unterguggenberger hatte zusammen mit den Bürgern des Ortes ein Selbsthilfeprojekt verwirklicht, um der großen Arbeitslosigkeit entgegenwirken zu können. Von Seiten der Regierung war ja nichts zu erhoffen. Dieses ‘Wörgler Experiment’ war es, das auch meinen Vater 1935 zu einem Anhänger Silvio Gesells werden ließ - und damit auch mein Leben ganz maßgeblich prägte. Nun musste ich aber zwischenzeitlich doch auch etliche Erklärungsschwächen in diesen Gedanken und Vorschlägen entdecken. Wenngleich ich deshalb hier weiterzudenken mich bemüht habe, so halte ich doch weiterhin das, was Silvio Gesell geschrieben hat und Michael Unterguggenberger praktisch umsetzte, für ganz bedeutend. Waren sie doch beide Pioniere in einem Thema, das auch heute noch ein ökonomisches Tabu ist: Das Thema „Geld“. Nicht wie Budgetexperten oder Kritiker der Weltbank oder Börsenprofis über Geld zu reden pflegen - über das wieviel -, sondern grundsätzlich darüber, was Geld überhaupt ist, wie es entsteht und was es bewirkt.
Wer darüber nachdenkt, der zählt noch immer zu den Exoten. Jeder Mensch weiß zwar, dass Geld die Welt regiert, nur die Ökonomen wollen es nicht wahrhaben. So wie sie es in den Dreißigerjahren nicht wahrhaben wollten. Bedenken wir doch: Während mit Bescheid vom 5. Jänner 1933 die österreichische Nationalbank ein erfolgreiches Wörgler Experiment untersagte, kam am 30. Jänner 1933 in Deutschland ein Adolf Hitler über demokratische Wahlen an die Macht[i]. Die Stimmen brachte ihm das soziale Elend, verursacht durch eine total verfehlte Wirtschafts- und Geldpolitik auf Basis der neoklassischen Theorie. Diese sprach von ‘freiwilliger Arbeitslosigkeit’[ii], die in zu hohen Löhnen begründet wäre.
Diese neoklassische Theorie beherrscht auch heute wieder die Lehrmeinung, aber auch das wirtschaftspolitische Denken. Und zwar nicht nur das der ’Schulbuchökonomen’, die noch immer oder schon wieder allein auf die Selbstheilkräfte des Marktes vertrauen, sondern auch das der ‘Pragmatiker’, die im Gegensatz dazu aktiv Wirtschaftspolitik machen wollen. Auch ihre Vorstellungswelt ist von statischen Gleichgewichtsmodellen beherrscht. Dabei geht es nur darum, eine andere Allokation beschränkter Ressourcen zu erzielen. Stichworte: Nachhaltigkeit, Effizienzrevolution, ökologische Steuerreform. Dass Wirtschaft ein dynamischer Prozess ist, wird leider noch immer verdrängt. Es wird nicht einmal die Frage gestellt, ob Geld tatsächlich neutral ist, oder ob es nicht die hohe Effizienz dieses Prozesses logistisch erst ermöglicht..
Ich meine, dass dies ist auch vor Grünen und Umweltbewegten deutlich hervorzuheben ist, weil auch deren ökonomische Vorschläge nicht über dieses Gleichgewichtsdenken. hinausführen. Ich halte das für mehr als ein grobes Versäumnis.
Deshalb ein besonderer Dank an die Grüne Bildungswerkstatt für ihr Bemühen, das Thema ‘Geld’ aufzugreifen.

Noch zwei Anmerkungen:
Anmerkung eins: Dies ist nur eine erste Skizze. Ich kann nur das Tor zu einem neuen Ausblick aufstoßen, hinausgehen und den Blick neugierig herumschweifen lassen muss jeder selbst.
Anmerkung zwei: Ich versuche mich in einer möglichst objektiven Analyse unserer Wirtschaft, die an krebsartigen Wucherungen leidet, und partout nicht in deren Verteidigung. Ich kann jedoch kein Patentrezept anbieten. So geht es mir wie dem Arzt, der Krebs diagnostiziert. Doch Diagnose ist da wie dort notwendig.

1. Die neoklassische Logik
Geld spielt, wie gesagt, in der heute gelehrten nationalökonomischen Theorie keine - wesentliche - Rolle. Und zwar nicht nur in der Neoklassik: Ein Zeichen, wie sehr die Neoklassik prägt und wie schwer es offensichtlich ist, sich aus deren Geist zu befreien.
Ich werde deren Geist zu erklären versuchen und dazu drei Prämissen voranstellen, auf denen dieser theoretische Ansatz aufbaut:
Erstens: Das Bild vom Menschen, das sich die Neoklassik macht, ist das eines rationalen Nutzenmaximierers, der seine Entscheidungen allein auf Grund rationaler Kalküle - Ausgleich von Grenzkosten und Grenznutzen - sowohl im beruflichen als auch im privaten Leben trifft. Für Gefühle, Emotionen ist hier kein Platz. Darin findet sich m. E. auch einer der Ursprünge der immer mehr um sich greifenden Individualisierung und Entsolidarisierung, aber auch unseres zerstörerischen Umgangs mit unserer Umwelt.
Zweitens: Unsere Wirtschaft ist eine Tauschwirtschaft. Am Markt werden - und wurden schon immer in der Menschheitsgeschichte - Güter und Leistungen im Äquivalententausch ausgetauscht. Der Tausch war also schon vor der ‘Erfindung’ des Geldes da. Geld ist historisch und sequentiell erst später dazugekommen und hat den Austausch nur vereinfacht. Die Neoklassik bleibt damit dem Denken in realwirtschaftlichen Kategorien - meist in Form einer Getreidewirtschaft[iii] - verpflichtet. Geld spielt somit keine (große) Rolle. Die Dichotomie (Aufgabelung) in einen realen und monetären Sektor ist damit begründet.
Drittens: Die Neoklassik sucht überall nach dem Gleichgewicht, das die ‘große Harmonie’ in der Verteilung der ‘Ernte’ - modern: das Sozialprodukt - herstellt[iv]: In dieser statischen und damit zeitlosen Betrachtung gibt es zwar gegenwärtige und zukünftige Präferenzen; etwa zur Begründung des Zinses. Aber es gibt keine dynamischen Prozesse. Zeit spielt keine Rolle.

Eine Anmerkung zur Freiwirtschaft: Geld spielt zwar darin die bedeutende Rolle, ja vielmehr: sie beschäftigt sich nur damit. Alles andere aber gilt gleichermaßen. Vor allem soll eben auch die ausgleichende Wirkung des Marktes durch zinsentlastetes ‘neutrales’ Geld sichergestellt werden. Die Dichotomie (Aufgabelung) in einen monetären und einen realen Sektor bleibt aber gerade damit wie in der Neoklassik aufrecht.[v]

An der Linzer Uni stellt Prof. Brunner seinen Studenten die Logik der Neoklassik anhand eines vereinfachten Kreislaufschemas (Abb. 1) dar. Dieses entspricht in etwa der üblichen Darstellung in den Lehrbüchern. Dabei wird trotz - oder gerade wegen - der Vereinfachung[vi] das Wesen der neoklassischen Theorie nicht verwischt, sondern im Gegenteil, eher noch verdeutlicht.

In makroökonomischer Zusammenfassung - „Aggregation“ genannt - gibt es zwei Wirtschaftssubjekte: Die privaten Haushalte und die Unternehmer. Und diese treten einander auf drei Märkten gegenüber: auf dem Faktormarkt, dem Kapitalmarkt und auf dem Gütermarkt.
Am Faktormarkt wird von den Unternehmern nach den Produktionsfaktoren Arbeit, Finanzkapital und Realkapital nachgefragt, woraus die Faktoreinkommen in Form von Löhnen, Zinsen und Gewinnen entstehen. Diese Einkommen werden nun zum Teil konsumiert, der Rest gespart. Dementsprechend entsteht Nachfrage am Gütermarkt: Einerseits nach Konsumgütern, andererseits über die Ersparnisse, nach denen am Kapitalmarkt Nachfrage gehalten wird, nach Investitionsgütern in Form von Netto-Investitionen[vii].
Damit ist der Wirtschaftskreislauf geschlossen. Die gesamten Ausgaben der Unternehmern entsprechen der Summe der Preise aller Güter und Leistungen. Die Verteilung des Einkommens wird dabei makroökonomisch von den Marktkräften über die Nachfrage nach und das Angebot von den jeweiligen Produktionsfaktoren entschieden, also von einer gewissermaßen naturgegebenen, neutralen, übermenschlichen ‘invisible hand’, der niemand bösen Willen unterschieben kann. Der Anteil von Löhnen, Zinsen und Gewinnen - die Lohn-, Zins- und Gewinnquote - ist dabei nicht stabil, sondern wird mit der Zeit schwanken. Etwa wird eine niedrige Ersparnisquote und vice versa hohe Konsumquote den Zins und die Zinsquote auf Kosten der Lohnquote bei hoher Nachfrage nach Investitionen ansteigen lassen. Ähnliches gilt umgekehrt. Immer aber wird die Summe dieser Quoten zwangsläufig 100 Prozent ausmachen. Und jede dieser Quoten wird ein positiver Wert sein.
Neben der makroökonomische Verteilung des Volkseinkommens auf Löhne, Gewinne und Zinsen gibt es auch noch die mikroökonomische vor allem innerhalb der Gewinne selbst. Bestimmte Waren werden bessere Preise und damit zusätzliche Gewinne auf Kosten anderer und dortigen Verlusten erzielen. Diese Verteilung ist aber gleichfalls ‘nur’ eine Frage der Allokation, also von Angebot und Nachfrage. Wobei anzumerken ist, dass die Makrookonomie den Ausdruck ‘Gewinn’ gar nicht kennt, sondern nur ein ‘Faktoreinkommen für Realkapital’.

Durch die makroökonomische Verteilung kommt aber ein in jedem Fall positiver Saldo der Gewinne über eine gesamten Volkswirtschaft zustande. Darauf werden wir später noch zurückkommen.

An dieser Stelle ist nun aber näher darauf einzugehen, dass in der neoklassischen Logik Geld sequentiell vom Anfang an nicht vorhanden ist. Voraussetzungsgemäß ist die Wirtschaft eine Tauschwirtschaft, in der Güter gegen Güter getauscht werden[viii]. Und sie war schon vor der Erfindung des Geldes eine Tauschwirtschaft. Damit wird auch nicht in Geldpreisen gerechnet, sondern mit Relativpreisen der Faktoren, der Güter und Leistungen untereinander, d.h. mit Preisen, die sich in Relationen der Menge des Gutes A zur Menge des Gutes B oder der Leistung C oder dem Faktor W ausdrücken. Etwa: Wieviel Sack Kartoffel muss ich für ein Paar Schuhe hergeben, wieviel Laib Brot für das Haareschneiden.
Diese Relativpreise werden am Markt über Angebot und Nachfrage ohne Zuhilfenahme von Geld ermittelt. Hier wird allerdings von Kritikern schon eingewendet, dass das nur über einen Auktionator möglich wäre, dem sämtliche Anbieter zur selben Zeit ihre Waren und Leistungen vorlegen und von ihnen als Nachfragende jene Relativpreise geboten werden, die zu einer Markträumung führen..
Erst nachträglich wird Geld vom „Friedman’schen Hubschrauber“ ab- und darübergeworfen, womit die Absolutpreise oder Geldpreise entstehen. So wie durch Einführung des Metermaßes auch die absolute Entfernung von Wien und Paris angegeben werden kann. Und so wie sich damit an der tatsächlichen Entfernung dieser beiden Orte nichts ändert, ändert sich auch durch die Einführung des Geldes nichts am Preis eines Gutes oder einer Leistung. Und ist unbedingt zu vermeiden, dass Geld hier etwa über inflationäre Geldentwertung als ‘Störfaktor’ bei der Preisbildung wirkt[ix].
Die gesamten Lohn-, Zins- und Gewinnerträge stellen sich damit als Anteile an der ‘Ernte’ dar, also am realen Sozialprodukt, wie es aus dem Produktionsprozess hervorgeht[x]. Dieses reale Sozialprodukt wird zwar in Geld bewertet, doch ist dieser dabei ermittelte Preis nur eine Rechengröße, abhängig von der gesamten Geldmenge bzw. dessen Kehrwert, der Kaufkraft der Geldeinheit. So geht es auch Luise Gubitzer immer nur um das Mehrprodukt, wenn sie schreibt:
„Gemäß der Eigentumsordnung obliegt es den Besitzern, was mit dem von ihnen erzeugten Mehrprodukt (Hvhg. E.D.) geschieht, d.h. wo und wie es investiert und angelegt bzw. wie es verteilt wird. (...) Daraus erwächst die zentrale Frage, ob eine neue Gesprächsbasis und -form gefunden wird, in der die Konturen einer gerechteren Verteilung des Mehrproduktes und der Vermögen, der lohnabhängigen Erwerbsarbeit, der Hausarbeit und der vielen anderen Tätigkeiten sowie der Partizipation entstehen.“ [xi]

Geld ist so nur ein Schleier über dem Tauschwert der realen Güter und dem damit real vorhandenen Volkseinkommen. Wird in der laufenden Periode mehr erzeugt als in der vergangenen, so errechnet sich bei konstanten Preisen auch ein höheres Volkseinkommen in Geld.
Da somit Geld im Ablauf erst nachträglich dazukommt, kann es nichts mehr bewirken, muss es neutral sein. Wobei es - so die Vorstellung - vom politisch-rechtlichen Komplex innerhalb der Wirtschaft im richtigen Ausmaß - dem Geldmengenziel - zur Verfügung gestellt wird - und nicht durch die Marktlogik[xii].
Und Geld spielt keine Rolle, weil auch die Zeit keine Rolle spielt. Da ‘nur’ das Gleichgewicht zu einer bestimmten Zeit gesucht wird, passiert dies alles gleichzeitig: Der Kreislauf ist also gar kein Kreislauf, die Allokation verschwimmt in die nachträglich gedachte Distribution hinein, die Zeit dazwischen für die Produktion fehlt überhaupt..

Da diese Theorie nun aber zeitlos ist, finden dynamischen Prozesse, die zwangsläufig zu ihrem Ablauf Zeit benötigen, darin keinen Platz. Wesentliche Elemente einer realitätsnahen Beschreibung unserer Wirtschaft fehlen daher von vorne herein. Es wird nicht nach der Produktion, nach den Prozessen gefragt, in denen die Güter und Leistungen, die da getauscht werden sollen, zustande kommen. Warum denn in unseren Kaufhäusern und Läden diese Unmenge an unterschiedlichen Produkten und Produktneuerungen - sehr im Unterschied zum zusammengebrochenen Sozialismus - immer wieder vorhanden ist? Die einzige Antwort, die es gibt, bleibt immer nur eine Worthülse: ‘Der Markt schafft es’. Wodurch aber die Geschäftigkeit, die Dynamik bewirkt wird, die sich hinter dem scheinbar statischen Bild des ‘vollen Geschäftes’ verbirgt, bleibt solange unbeantwortet, als ‘Gewinn’ nur von der Statik der Verteilung[xiii] abhängt.
Und weil der ‘Faktor’ Zeit fehlt, kann eben auch das Wirtschaftswachstum in dieser Theorie keine Erklärung finden. Und so muss die Frage, wie eine positive Gewinnquote zustande kommt, innerhalb einer stationären, also einer nichtwachsenden Wirtschaft, beantwortet werden: Der Gewinn kann damit nur durch Verteilung zustande kommen. Mit anderen Worten: Ein positiver Gewinnsaldo ist ohne Wachstum möglich, weil dies so vorausgesetzt wird.
Es darf deshalb nicht wundern, dass auch durchaus kapitalismuskritische Ökonomen in ihrem neoklassischen Theorieverständnis dem Wachstumszwang verblüfft gegenüberstehen und gerne von einem ‘Wachstumsfetischismus’ sprechen. Sie erkennen zwar die Ungereimtheiten, welche die ‘Lehrbuchökonomie’ bereitet und entwickeln hier pragmatisch Alternativen, bleiben aber zumindest mit einem Fuß doch noch in der Neoklassik. So sehen sie den Verwertungszwang des Kapitals, also der Ersparnisse - oder Profite, wie sie sagen - glauben aber diesen Zwang durch Umverteilung hin zu den ärmeren Konsumenten zumindest mildern zu können.


2. Eine Kritik an der neoklassischen Logik
Die oben dargestellte Verteilung des Volkseinkommens vermittelt, dass dieser Gewinnsaldo stets positiv und dann genügend weit über Null liegt, wenn ‘nur’ die Lohnquote nicht zu hoch ist. Doch diese Interpretation lässt sich nicht aufrecht erhalten, wenn wir das besprochene Kreislaufschema nun monetär von der Kostenseite her und wirklich als Kreislauf, also dynamisch, betrachten.

Wir müssen sehen, dass am Faktormarkt das gesamtvolkswirtschaftliche Geldeinkommen als Ausgaben der Unternehmer zustande kommt. Es ist das Volkseinkommen. Und eben nur dieses Volkseinkommen, wie immer es auch verteilt wird, können die Unternehmer wieder als Einnahmen zurückerhalten. Nicht mehr und nicht weniger. Bilden die gesamten aggregierten Ausgaben der Unternehmer das gesamte Volkseinkommen, dann können die aggregierten Einnahmen der Unternehmer auch nur dem entsprechen, was sie ausgegeben haben. Eine Frage, die schon Karl Marx gestellt, aber nicht beantwortet hat:
„Das in Form von Geldkapital vorgeschoßne zirkulierende Kapital von 500 Pf. St., (...) sei das zirkulierende Gesamtkapital der Gesellschaft, d.h. der Kapitalistenklasse. Der Mehrwert sei 100 Pf. St. Wie kann nun die gesamte Kapitalistenklasse beständig 600 Pf. St. aus der Zirkulation herausziehen, wenn sie beständig nur 500 Pf. St. hineinwirft?“[xiv]

Wir wissen: Gewinn ist der Überschuss der Einnahmen über die Ausgaben. Das aber gilt nicht nur für den einzelnen Unternehmer, sondern auch für alle Unternehmer zusammen, also auch für den gesamtvolkswirtschaftlichen Gewinnsaldo: Entsprechen aber die Einnahmen den Ausgaben, dann wird dieser Saldo zu Null. Mit anderen Worten: Den aggregierten Gewinnen aller Unternehmen müssen gleich hohe aggregierte Verluste gegenüberstehen.

Die Stabilität einer Volkswirtschaft hängt nun aber davon ab, wie hoch dieser gesamtvolkswirtschaftliche Saldo der Gewinne und Verluste aller Unternehmen zusammen über Null liegt (Abb. 2a - c). Das heißt, dass die Summe aller Gewinne größer ist als die Summe aller Verluste. Ist dieser Saldo hoch, so werden nur wenige Unternehmen wirtschaftlich sich „nasse Füße“ holen oder gar „unter Wasser“ geraten und tatsächlich ausscheiden müssen, während alle anderen Gewinne schreiben können, wenngleich auch vielfach keine überragenden. Aber sie können damit ihren eingegangenen Verpflichtungen nachkommen, womit ihnen weiterhin der Weg über die Fremdfinanzierung erhalten bleibt. Sie bleiben kreditfähig. Mit sinkendem Saldo (Abb. 2b) werden dagegen immer mehr Unternehmer in die Verlustzone kommen. Sie sind dann nicht mehr kreditfähig und bankrottieren: Sie müssen ausscheiden. Dabei gehen nicht nur Vermögensansprüche verloren, sondern auch Arbeitsplätze. Eine Situation, wie sie sich gerade jetzt recht deutlich bei reduziertem Wirtschaftswachstum präsentiert. Saldieren Gewinne und Verluste zu Null (Abb. 2c), wird die Wirtschaft zum Nullsummenspiel. Die ‘Hälfte’ der Wirtschaft bankrottiert, ein ‘Rette sich, wer kann’ heizt den Rationalisierungs-Wettbewerb voll an.

Wie aber kommt ein positiver Saldo zustande?


3. Was ist Geld? Wie entsteht es?
Ehe wir diese Frage klären, sollten wir uns daran erinnern, dass wir in einer Gesellschaft leben, die sich durch die konstitutiven Merkmale ‘persönliche Freiheit (Rechtsperson), Privateigentum und Rechtsstaat’ auszeichnet. Dabei bedingen diese einzelnen Punkte einander.

Nun aber sollte es eine Binsenweisheit sein: Erst wenn Unternehmer ihre Produkte ‘fertig’ hergestellt haben, können sie damit auf den Markt gehen. Darüber aber kümmert sich die Wirtschaftswissenschaft bis heute nicht. Sie ist in der physiokratischen Verteilung der ‘Ernte’ stecken geblieben. So ist ihre Theorie bis heute nur eine ‘Theorie der Verteilung’, die nicht durch Macht oder Gewalt besorgt wird, sondern durch den Äquivalententausch am Tausch. Wie die ‘Ernte’, das Sozialprodukt, zustande kommt, bleibt ausgeblendet.
Für die Aufnahme einer Produktion aber müssen die Unternehmer zuerst all die Produktionsfaktoren und Produktionsressourcen anschaffen, also in ihr Eigentum bringen, die sie hierfür brauchen und die bislang noch im Eigentum irgendwelcher Dritter sind. Zu dieser Anschaffung brauchen sie Geld. Geld steht also ganz am Anfang, ist der Schlüssel zum Beginn einer Produktion. Erst mit Geld kommen wir also zu der bislang fehlenden ‘Ökonomie der Produktion’, in der sich das Geld dann auch als deren Ziel herausstellen wird: Der Mehrwert in Geld treibt diese Wirtschaft an[xv], und nicht der Hunger[xvi].

Was aber ist Geld?
Geld, so lässt sich bereits aus obigen Überlegungen herleiten, hat offensichtlich etwas mit der Möglichkeit zu tun, rechtmäßigen Zugang zum Eigentum anderer zu erhalten. Und es hat etwas mit der Zeit zu tun, die von der Produktionsaufnahme bis zu dem Angebot am Markt vergeht. Frühestens am Ende dieser Periode kann dann der Unternehmer etwas von ihm neu Geschaffenes hergeben, mit dem er die Ansprüche seiner Vorlieferanten erfüllt. Zwischenzeitlich ist er etwas schuldig. Diese Schuldigkeit aber wird in Rechtsdokumenten festgehalten, in Schuldscheinen.
Und hier müssen wir eine Institution ins Spiel bringen, die mit diesen Schuldscheinen zu tun hat. Es sind die Banken. Die Banken übernehmen diese Schuldscheine. Und sie geben dafür etwas her, was wir ‘Geld’ nennen. Sehr anschaulich erläutert dies die Österreichische Nationalbank in einer Broschüre anhand eines Beispiels (Abb. 3). Daraus können wir ersehen, was Geld ist und wie es entsteht.

Der Großhändler A kauft Waren beim Fabrikanten C und liefert diese an den Einzelhändler B weiter. A stellt einen Wechsel - also einen Schuldschein - aus, mit A als Bezogenem, also als Schuldner, den C als Zahlung akzeptiert. Weil nun C Geld für Lohnzahlungen braucht, reicht er diesen Wechsel bei seiner Bank D ein.. Die Bank D, die ihrerseits Notenbankgeld, also Bargeld braucht, lässt sich diesen Wechsel von der Notenbank E in Geld refinanzieren. Neues Geld entsteht. Die Notenbank E behält den Wechsel bis zur Fälligkeit. Dann präsentiert sie den Wechsel bei der Bank F des B. F transferiert Bargeld an die Notenbank. Geld verschwindet wieder. F löst den Wechsel bei B ein, der damit Geld an die Bank F transferiert, dies aber nur deshalb tun kann, weil er inzwischen die Waren gegen Geld verkauft hat. Dieser Verkauf ist aber nur möglich, weil sich inzwischen jemand anderer wieder verschuldet und damit Geld geschaffen hat.

Wir erkennen: Geld entspringt aus einem Verschuldungsprozess, bei dem ein Kredit gegeben wird[xvii]. Geld setzt also Kredit voraus - und nicht umgekehrt. Dabei entsteht ein Rechtsverhältnis zwischen dem Kreditnehmer und der Bank: Die Bank hält mit dem Kreditvertrag eine Forderung gegen den Kreditnehmer. Er ist der Bank etwas schuldig, was er später mit Geld zu tilgen hat. Es entsteht aber auch ein Rechtsverhältnis zwischen der Bank und dem Lieferanten, der mit dem aus dem Kredit entstandenem Geld bezahlt wird. Der Lieferant hat damit eine Forderung gegen die Bank, die nur durch Notenbankgeld erfüllt werden kann. Und dadurch erfüllt wird, dass Geld gesetzliches Zahlungsmittel ist, also jede Schuld tilgt, die bei einem Kauf entsteht.
Die Schuld des Käufers beim Lieferanten wird also mit Geld getilgt. Geld ist somit zu aller erst Schuldentilgungsmittel, also Zahlungsmittel und nicht Tauschmittel.
Und: Geld ist durch Verschuldung entstanden, also durch einen endogenen[xviii] Prozess Und es verschwindet durch Entschuldung auch wieder. Das ist deutlich erkennbar, solange es sich um Buchgeld handelt. Überziehe ich mein Konto, so entsteht auf meinem Konto eine Belastung, auf einem anderen eine Gutschrift, die der Inhaber dieses Kontos zu Zahlungen verwenden kann. Aber auch hinter jedem Hunderter im Portemonnaie steht ein Schuldner. Tilgt dieser aber seine Schuld, etwa durch Einlösung des Wechsels, so bleibt dennoch der Hunderter in der Börse, weil und sofern sich ein neuer Schuldner hierfür gefunden hat. Die Nationalbank spricht in diesem Zusammenhang von ‘Geldschöpfung’ und ‘Geldvernichtung’. Aus einer streng verrechneten Drucksorte wird durch Verschuldung - etwa über einen Wechsel - Geld . Und aus Geld durch Entschuldung - die Einlösung des Wechsels - wieder eine streng verrechnete Drucksorte.
Diese Verschuldungs-Prozesse laufen nun in millionenfacher Auflage ab: Alles Geld entsteht so: In Form von Buchgeld bei den Geschäftsbanken und in Form von Banknoten bei der Notenbank. Und von diesen Verschuldungsprozessen hängt auch davon ab, wieviel Geld entsteht und nachfragewirksam auftritt.

Eine Anmerkung: Wenn wir hier immer von ‘Verschuldung’ und ‘Entschuldung’ sprechen, dann sollten wir uns durchaus auch die sozialpsychologische Bedeutung dieser Vorgänge bewusst machen. Hier findet sich auch die Botschaft: „Geld macht frei“.


4. Die Logik der Geldwirtschaft: Wachstum oder Kollaps
Wieviel Geld nachfragewirksam auftritt, hängt aber wiederum davon ab, wieviel Geld die Unternehmer insgesamt in die laufende Produktion stecken, deren Erzeugnisse dann in der nächsten Periode fertig am Markt erscheinen. All dieses Geld aber entsteht aus Verschuldung, entspringt aus Krediten. Dabei darf man nicht der Täuschung unterliegen, dass auch bereits vorhandenes Geld investiert wird, das ein Unternehmer hat. Denn auch zu diesem Geld - gleich ob Notenbankgeld oder Buchgeld - gehört irgendwo ein Schuldner, ist also auch dieses aus einem Kredit entstanden.
All dieses Geld tritt nun aber unmittelbar sofort - also nicht zeitverzögert, wie die Produkte, deren Herstellung Zeit braucht - am Markt auf und fragt dort nach den Gütern und Leistungen nach, die dort bereits fertig angeboten werden. Diese wurden bereits in der vorhergehenden Periode hergestellt und mussten damals dafür Kosten aufgewendet werden.
Zwischen dem Erscheinen des Geldes und der Produkte am Markt tritt eine Zeitverzögerung auf, ein time-lag, der wichtig zu beachten ist. Prozesse - wie die Produktion - laufen in der Zeit ab, brauchen Zeit: Ein Element, das die Neoklassik gar nicht kennt. Diese denkt ja nur im zeitlosen Gleichgewicht.

Produzieren in der laufenden Periode - also heute - die Unternehmer nun aber mehr als in der vorhergehenden - also gestern - , so müssen sie heute bei konstanten Preisen und Löhnen mehr Geld in die Produktion stecken als gestern. Dieses Mehr an Geld fragt nun aber nach den bereits gestern erzeugten Gütern nach, womit es möglich wird, sie heute zu Preisen verkaufen zu können, die höher sind als deren Kosten gestern. Daraus ergibt sich gesamtvolkswirtschaftlich ein Mehrertrag, ein monetärer Mehrwert, nach dessen Herkunft Karl Marx und auch Rosa Luxemburg solange gesucht haben. Dieser Mehrertrag macht es nun aber erst möglich, dass ein positiver Gewinnsaldo nicht nur rechnerisch ermittelt, sondern auch realisiert werden kann.
Dieser Mehrertrag macht es aber auch möglich, dass Zinsen überhaupt bezahlt werden können. Da alles Geld - Ersparnisse wie neugeschöpftes Geld -, das die Unternehmer in die Produktion stecken, aus verzinslichen Krediten entsprungen ist und sich so verzinsen muss, können Zinsen nur aus einem neuen Zufluss - dem Mehrertrag - bezahlt werden.

Der gesamtvolkwirtschaftliche Saldo ist nun aber Ausdruck der Höhe der Netto-Investitionen, die von den Unternehmern getätigt werden, also jener Investitionen, die über die Ersatzinvestitionen hinausgehen.
Solange diese Mehrinvestitionen von Geld heute im Vergleich zu gestern zu Produktionserweiterungen und damit auch zu einem realen Wirtschaftswachstum führen, folgt dem Mehr an Geld heute auch ein Mehr von Produkten morgen, womit eine inflationäre Geldentwertung weitgehend vermieden wird.

Insgesamt aber gilt, dass idealtypisch nur soviel Geld vorhanden ist, wie die Unternehmer bereit sind, sich zu verschulden[xix]. Dabei ist zu beachten, dass diese Schulden nicht nur die Löhne und Ausgaben für Vorprodukte, Betriebsmittel und Anschaffungen umfassen, sondern auch alle Steuern und Abgaben. All dies müssen sie über die Preise der Produkte plus einem Zuschlag für die Bruttogewinne, also den Mehrertrag für die Bezahlung von Zinsen und Gewinnen, wieder hereinspielen.
Weil nun aber der Nettogewinn sich aus der Differenz zwischen Bruttogewinn und Kreditzinsen ergibt, wird über die Höhe der Kreditzinsen die Höhe der Investitionen und des Wachstums beeinflusst. Diese Kreditzinsen werden aber weitgehend durch den Notenbankzinssatz, also dem Diskont, festgelegt[xx].

Anzumerken bleibt auch, dass von allen Unternehmern zusammen nicht ausgegebenes Geld nicht gespart wird, sondern nicht oder nicht mehr vorhanden ist[xxi]. Damit aber sinkt nicht nur das Geldvolumen, sondern auch das gesamte Geldeinkommen, das überhaupt verteilt werden kann. Damit aber kommt jede auf Geld basierende Sozialpolitik bei sinkender Wirtschaftsaktivität in die Krise.

Die Unternehmer verschulden sich und investieren aber nur bei ausreichendem Vertrauen in die zukünftigen Gewinnerwartungen. Dies hat John M. Keynes schon 1935 so beschrieben:
„Der Zustand des Vertrauens, wie er genannt wird, ist ein Faktor, dem die Geschäftsleute immer die tiefste und sorgfältigste Beachtung schenken. (...) Es sind nämlich nicht zwei verschiedene Faktoren, welche die Rate der Investitionen beeinflussen, die Tabelle der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals und der Zustand des Vertrauens. Der Zustand des Vertrauens ist gewichtig, weil er einer der Hauptbestimmungspunkte der ersteren ist (der Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals, von mir hier als Gewinnerwartungen bezeichnet; E.D.), die wiederum mit der Nachfragetabelle der Investitionen identisch ist.“ [xxii]

Ist nun dieses Vertrauen hoch, dann werden Unternehmer bereit sein, heute mehr zu investieren als gestern, wodurch sich die Gewinnerwartungen auch erfüllen. Ist dieses Vertrauen aber niedrig, werden sie möglicherweise weniger investieren als gestern, wodurch der Gewinnsaldo sinkt und sich auch die Verlusterwartungen bestätigen. Mit sinkendem Saldo wird die Wirtschaft also immer mehr zum Nullsummenspiel, bei den Gewinnen auf der einen Seite gleich hohe Verluste auf der anderen Seite gegenüberstehen.
Genau das erleben wir jetzt, wo die Wirtschaft zu wenig wächst, wo zuwenig Geld in Realinvestitionen und zuviel Geld in Finanzinvestitionen gesteckt wird. Mit sinkendem Gewinnsaldo wird die Wirtschaft immer unstabiler. Immer mehr Unternehmen bankrottieren. Immer mehr Arbeitsplätze gehen verloren. Auch bei den Unternehmen, die überleben. Denn diese überleben nur, wenn und weil sie die Kosten reduzieren. Wenn investiert wird, dann nur in Rationalisierungsinvestitionen, damit Arbeitskräfte eingespart werden können.
Semperit ist ein Beispiel dafür. Das Unternehmen Continental als Muttergesellschaft kann nur überleben, wenn es auf den Finanzmärkten ausreichende Gewinnerwartungen vermitteln kann[xxiii]. Das aber ist nur möglich, wenn das Unternehmen bei allgemein schwachem Wachstum und damit härter werdendem Wettbewerb die besseren Überlebenschancen hat: Das heißt, weiter rationalisiert. Die Aktien dieser Unternehmen werden daher begehrt sein, ihr Kurs wird steigen, während die Aktien der Unternehmen, die das nicht machen, abgestoßen werden, an Kurswert verlieren. Eine positive Rückkoppelung verstärkt dann das alles noch.
Da ein positiver Gewinnsaldo aber nur bei entsprechendem Wachstum zustande kommt, dieser aber die Stabilität der Wirtschaft und des sozialen Systems bedingt, bewegt sich unsere Geldwirtschaft zwischen der Scylla ‘wirtschaftliches Wachstum’ und der Charybdis ‘sozialer Kollaps’.
Das aber sieht die ‘gültige’ Wirtschaftstheorie und die davon abgeleitet Wirtschafts- und Umweltpoltik nicht. Nur so kann etwa Heidi Dumreicher schreiben:
„‘Das Nullwachstum, in den Siebzigerjahren als weltfremde Forderung des Club of Rome abgetan, scheint heutige Experten nicht mehr so zu schrecken.’ sagt Marina Fischer-Kowalski. Der Schritt aus der Konjunktur bedeutet ihnen nicht den bodenlosen Abgrund (...) - sie befürchten nicht, dass der Markt zusammenbricht, wenn eine Trendwende in Richtung Nachhaltigkeit eintritt. Denn in einer nachhaltigen Wirtschaft wird Arbeit billiger, Ressourcen und Naturverbrauch teuerer.“ [xxiv]

Sicher: Auch ich bin für Nachhaltigkeit. Diese ist notwendig, aber nicht hinreichend. Was mich allerdings schreckt, ist, dass die Ökonomen - und mit ihnen die Ökologen - immer noch - oder schon wieder - diesen Gleichgewichtstraum träumen, den unsere Wirtschaftsform nicht erfüllen kann. Es geht ihnen ‘nur’ um eine andere Allokation der Ressourcen -Stichwort: ‘Ökologisierung des Steuersystems’. Doch sie können noch immer nicht mit der Dynamik dieser Ökonomie umgehen, weil sie gar nicht willens sind, sich damit zu befassen. Und genau das erinnert mich allzu sehr an die Dreißiger Jahre.
Desgleichen bin ich für soziale Gerechtigkeit. Nur ist zu beachten, dass unser Wirtschaftssystem zwingend Vermögenseigentümer braucht, damit überhaupt Geld und Erwerbsarbeit entsteht. Ohne Vermögenseigentümer, die bereit sind, sich zu verschulden, kein Geld und keine Erwerbsarbeit. Werden die Vermögenseigentümer ‘wegverteilt’, ist auch die Erwerbsarbeit weg.


5. Viele offene Fragen
Was also tun? Ich muss es hier offen lassen. Denn viele ergänzende und weiterführende Fragen sind noch zu beantworten. Ich denke aber, dass sich so manches in einer ganz neuen Sichtweise darstellen lässt, da wir nun eine dynamische Betrachtung skizziert haben[xxv]. Mit ihr lassen sich sowohl die negativen als auch die positiven Seiten unserer Wirtschaftsweise besser erklären. Dass sie auch diese positiven Seiten hat, wie etwa ihre ungeheure Effizienz, können und dürfen wir nicht leugnen: Denn dieses Positivum macht sie ja gerade so schwer veränderbar.

Hier noch einige dieser Fragen:
--Ist es möglich, das Geld so zu reformieren, dass es diese negativen Folgen nicht mehr zeitigt? Genügt hier nur eine Änderung der „Mechanik“? Oder verlangt das mehr?
--Welche Rolle spielen die Zinsen? Woher kommt das Geld für die Zinsen? Aus einer Umverteilung? Oder aus dem Wachstum? Wie hoch ist der Zinsanteil in den Preisen?
--Wie ist das mit der „autonomen Geldschöpfung“ der Geschäftsbanken? Der Schöpfung von Geld „aus dem Nichts“? Das Verhältnis von Notenbankgeld, Buchgeld und der Liquiditätsreserve?
--Beeinflussen die Finanzmärkte die Realwirtschaft? Und die Höhe der Realinvestitionen?
--Die ökologische Steuerreform: Ein „Patentrezept“? Wachstumszwang und Nachhaltigkeit - ein Widerspruch?
--Ist ein „Grundeinkommen für alle“ möglich? Wenn ja: Ist das ein Vorschlag, der eher in der Hochkonjunktur denn in der Flaute umsetzbar ist?
--Was bringt eine Wertschöpfungsabgabe? Wie wirkt sie sich auf das Investitionsklima aus?
--Wie ist das mit dem Vorschlag einer „Entschuldung“? Wieweit ist so etwas überhaupt realisierbar? Eine allgemeine Entschuldung? Oder nur der „3. Welt“?
--Geld verschafft Freiheit und Unabhängigkeit von anderen Menschen. Hat das auch eine Kehrseite? Schafft es nicht auch Abhängigkeiten? Wie ist das mit der „Solidarität“ und der „Reziprozität“?
--Ist zumindest ein teilweiser Ausstieg aus der Geldwirtschaft wünschenswert oder sogar unumgänglich?




Anmerkungen


[i] Vgl. dazu Golo Mann (1992) und Gerhard Ziemer (1971). Zur Erinnerung auch: Am 4. März 1933 tagte letztmalig das österreichische Parlament bis 1945. Bundeskanzler Dollfuß, der bloß mit einer Stimme Mehrheit regierte, löste es in den nächsten Tagen auf. Bis zu 550.000 Menschen waren in dieser Zeit arbeitslos gemeldet, die Ausgesteuerten nicht mitgezählt. Vgl. dazu Karl Ausch, (1968)[ii] Dieser Begriff hat der englische Ökonom Arthur Cecil Pigou (1877-1959) geprägt, der Arbeitslosigkeit in seinem Buch ‘Unemployment’ (1916) auf zu hohe und zu starre Löhne zurückführt, die verhindern, dass sich ein neues ‘Vollbeschäftigungsgleichgewicht’ einstellen kann. Pikanterweise taucht Pigou heute im Zusammenhang mit der ökologischen Steuerreform wieder auf: In seiner ‘Economy of Welfare’ (1912) beschäftigte er sich erstmalig mit den ‘externen Kosten’, die zu internalisieren sind, um so einen neuen Gleichgewichtspreis und eine dementprechende Nachfrage zu erreichen. Siehe dazu: Franz Jaeger (1994), insb. S. 29ff.[iii] Dieses physiokratische Denken (s. Fn 4) in Eingut-Getreidewirtschaften findet sich noch bei neoklassische Ökonomen, wie etwa Alfred Marshall (1842-1924). Siehe dazu Schelkle/Nitsch (1995)[iv] Dogmenhistorisch ist anzumerken, dass die ökonomische Lehren von Anfang an bis heute sich nur mit der ‘Verteilung der Ernte’ beschäftigen. Irgendwie steht immer die jeweilige ungerechte Verteilung dahinter, wofür sie eine moralische Rechtfertigung suchen: Eine Beschwichtigungswissenschaft also. Die Physiokraten (Francois Quesnay, 1694-1774) sehen im Boden das einzige fruchtbare Element. Da dieser den Bodenbesitzern gehört, gehört auch die Getreide-Ernte der ‘besitzenden Klasse’. Die ‘produktive Klasse’ der Bauern erhält gerade soviel, dass sie nicht verhungern. Die Klassiker verteilen gleichfalls nur die ‘Ernte’; jetzt allerdings auf drei Klassen: Bodenbesitzer, Kapitalisten und Arbeiter. Auch diese Lehre ist klassenideologisch begründet: Bei David Ricardo (1772-1832) zugunsten der Kapitalisten, bei Thomas R. Malthus (1766-1834) zugunsten der Bodeneigentümer. In der Revolution 1848 stehen dann die Arbeiter gegen die Ungerechtigkeiten dieser so gerechtfertigten Verteilung auf die verschiedenen Klassen auf. Karl Marx (1818-1883) prägt den Begriff ‘Klassenkampf’. Dagegen tritt nun in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Neoklassik (Leon Walras, 1834-1910) an: Der Klassenkampf sei nicht erforderlich - so die insgeheime Botschaft -, weil über den Ausgleich des Nutzens sowieso die Beste aller Welten zustande käme. Diese Ideologie der ‘invisible hand’ gilt noch heute. Dies erscheint aber als eine Uminterpretation von Adam Smith (1723-1790). Dieser sah das Wirken der unsichtbaren Hand eher in der Reichtumsvermehrung durch die Befriedung des Landes durch den aufkommenden Zentralstaates und dessen Förderung von Handel und Gewerbe im Gegensatz zu den vorangegangenen Kriegswirren und Raubzügen, solange noch die Landadeligen und ihre Kriegshorden das Sagen hatten. Siehe dazu: Albert O. Hirschman (1987), Jürgen P. Hoffmann (1986), Joan Robinson (1962).[v] Siehe dazu Silvio Gesell, Die natürliche Wirtschaftsordnung (1916). Auch ist zu bedenken, dass die derzeitige Krise wohl nicht durch ‘Geldhortung’ begründet werden kann, rast doch das Geld wie irr um die Welt. Die Warenumsätze machen kaum mehr als 1 bis 2 Prozent aller Geldtransaktionen aus. 98 bis 99 Prozent sind Finanztransaktionen! Geld ist also zu entschleunigen und wieder in reale Investitionen hineinzubringen.[vi] Was fehlt, ist der Staat mit seien Steuern und Transferleistungen, sowie Ex- und Import.[vii] Netto-Investitionen sind jene Investitionen, die über die Ersatzinvestitionen hinausgehen. Die Ersatzinvestitionen wiederum sind in den Aufwendungen enthalten, die zur Herstellung der Konsumgüter notwendig sind.[viii] „Die Klassiker stellten der landläufigen Ansicht den Satz gegenüber: Geld und Reichtum sind etwas völlig verschiedenes. Niemand möchte Geld um des Geldes willen verdienen, sondern wegen der Güter, die er damit kaufen kann. Deshalb ist Geld nur ein Schleier über den realen Vorgängen.“ [B. Felderer/ S. Homburg, Makroökonomik und moderne Makroökonomik, Springer (1994), zitiert nach Schelkle/Nitsch, (1995)][ix] Darin findet die Politik der unbedingten Geldwertstabilität, wie sie die Deutsche Bundesbank verfolgt, ihre Begründung. Ihre Unabhängigkeit soll sicherstellen, dass das Geld im richtigen Ausmaß zur Verfügung gestellt wird.[x] Es wird deshalb auch von einem ‘Güterzins’ gesprochen.[xi] Luise Gubitzer in Grüne Bildungswerkstatt (1996), S. 126[xii] Waltraud Schelkle, in Schelkle/Nitsch (1995), insb. S. 29 u. 39[xiii] Gewinn ist demnach nur möglich, wenn die Nachfrage größer ist als das Angebot. Das gilt sowohl auf den Faktor- wie auf den Gütermärkten. Gewinn heißt realwirtschaftlich aber nur, dass der eine mit mehr nach Hause geht, als er ursprünglich erwartet hat, der andere dafür mit weniger, aber auch nicht mit leeren Händen. Dies bewirkt zwar eine Änderung in der Angebotsstruktur, aber letztlich keine Überwindung des relativen Mangels, weil sich dann der Suchprozess sofort wieder in die Gegenrichtung wendet. Dies ist zwar auch Bewegung, aber die eines Pendels um die immer gleiche Mitte. So ist letztlich alles relativ harmlos und in der langen Frist auch harmonisch. ‘Alles pendelt sich ein’.
[xiv] Karl Marx (1955), S 331[xv] Mit G-W-G’ hat Marx dies in Anlehnung an Aristoteles kurz und präzise beschrieben. Siehe K. Marx (1955)[xvi] Nicht dass es auch bei dieser Wirtschaft Hunger gibt. Aber hier kann er nicht antreiben, weil das Privateigentum zwischen dem Hunger und der Fruchtbarkeit der Natur steht.. „Erst wenn der letzte Fisch gefangen, ...., werdet ihr erkennen, dass man Geld nicht essen kann.“ Nur: Der Fluss war bei den Indianern eine Allmende, jeder konnte ‘nachhaltig’ fischen, doch wir brauchen eine Fischerkarte. Und dazu Geld. Denn auch das Fischwasser ist jemandes Eigentum.[xvii] Dass die Geldversorgung der Wirtschaft über Kredite der Notenbank erfolgt, sagt ja sogar die Schulwissenschaft. Diese beschäftigt sich jedoch nicht damit, warum und wann Kredite von Unternehmen aufgenommen werden: Doch nicht erst dann, wenn und wann diese am Markt gegenseitig tauschen, sondern wenn und wann sie produzieren wollen. Dass Geld nur so einfach über der Volkswirtschaft abgeworfen wird oder in den Taschen der Konsumenten landet, ist zu schön um wahr zu sein. Dann wäre es leicht, Unternehmer zu sein, wenn das Geld für die Gewinne vom politisch-rechtlichen Komplex im richtigen Ausmaß zur Verfügung gestellt wird. Allerdings wäre dann schon zu fragen: Warum nur 5, 10 oder 15 Prozent Gewinn? Warum nicht 30 oder 50 Prozent? Die Instrumente der Geldmengensteuerung, wie sie die Lehrbücher beschreiben, passen zudem besser auf die hier vorgestellten Überlegungen als die neoklassisch-monetaristische Theorie. Vgl. dazu Robert J. Gordon (1989).[xviii] endogen (von Endogenese): innerhalb (der ökonomischen Prozesse) entstanden[xix] Dies ist eine idealtypische Darstellung. Sie gilt so nur für die Zeit von 1945 bis Mitte/Ende der 60-iger Jahre.
Periode 1: Wiederaufbau und Nachholbedarf (1945-Ende 60-iger Jahre) haben von sich aus jene Zuversicht bei den Unternehmern herbeigeführt, die sie von sich aus investierten und sich verschulden ließ, weil sie sicher waren, für ihre Produkte auch genügend Käufer bei gewinnsichernden Preisen zu finden.
Periode 2: Ab Mitte/Ende der 60-iger Jahre verflachte diese Zuversicht. Damals wurden die 3.-Welt-Länder bei relativ niedrigem Zinsniveau als neue Schuldner ‘erfunden’. Deren Schulden machten es möglich, dass in den Industrieländern damit weiterhin das Geld vorhanden war, das die Bezahlung der Gewinne ermöglichte.
Periode 3: Mit Antritt von Ronald Reagan als US-Präsident änderte sich die Lage total: Übergang vom Keynesianismus zum Monetarismus, ‘Star-War’-Programm und Senkung der Höchststeuersätze in den USA ließen die Zinssätze gewaltig ansteigen: Die 3.-Welt-Länder hatten damit die Grenze der Verschuldung bereits überschritten. Neuer Schuldner musste her: Die öffentlichen Haushalte. Sie verschuldeten sich nun, um die Gewinne und damit die Arbeitsplätze zu sichern.
Periode 4: Die öffentlichen Haushalte sind nun auch am Ende. Nun läuft alles über die internationalen Finanzinvestitionen, die nun den großen Firmen a la Siemens einen Großteil ihrer Gewinne sichern.
Näheres dazu: Hansjörg Herr/Klaus Voy (1989)[xx] Das Geld, mit dem über Kredite bezahlt wird, ist zwar nicht alles ‘neues’ Geld, sondern auch ‘gespartes’. Da aber die Notenbank der potenteste Kreditgeber ist, ist sie Preissetzer - und nicht Preisnehmer - am Kreditmarkt. Keine Bank wird ihren Einlegern höhere Zinsen zahlen, als die Notenbank für ‘neues’ Geld verlangt . Theoretisch ist diese somit in der Lage, Kredite auch zu niedrigsten Zinsen zu vergeben, die gerade ihre Aufwendungen und Gewinne decken. Dabei ist zu bedenken, dass Notenbankgeld ja üblicherweise nicht ausbezahlt wird, sondern allein als Liquiditätsreserve der Geschäftsbanken Verwendung findet. Ausführlich dazu: Ernst Dorfner in Binswanger/Flotow (1994)[xxi] Zahlt ein Unternehmen seinen Kredit bei der Bank wieder zurück, so verschwinden diese daraus hervorgehenden ‘Forderungen auf Geld’ (Buchgeld) dann wieder, wenn sich der Unternehmer nicht neu verschuldet. D.h., beide Seiten der Bankbilanz werden um diesen Betrag ‘kürzer’. Wird Notenbankgeld an die Geschäftsbanken zurückgezahlt, das diese weder für Ausleihungen noch für die Mindestreserve braucht, so kauft die Bank mit diesem zinsbelasteten Notenbankgeld etwa Schatzscheine (Treasury-bonds) von der Notenbank zurück. ‘Geld’ verschwindet in beiden Fällen. Auch die Notenbankbilanz wird in diesem Fall ‘kürzer’.[xxii] John M. Keynes, (1936) S. 125[xxiii] Vgl. dazu Egon Matzner im Standard vom 28. Oktober 1996[xxiv] Heidi Dumreicher in Oikodrom Stadtpläne 2/95, S. 13[xxv] siehe dazu Literaturverzeichnis



Literaturhinweise:

Karl Ausch, Als die Banken fielen, Europa Verlag, 1968
Hans Ch. Binswanger, Geld & Natur, Weitbrecht, 1991
Hans Ch. Binswanger, Geld und Wachstumszwang, in H.C. Binswanger, P.v. Flotow, Geld & Wachstum, Weitbrecht, 1994
Ernst Dorfner, Auf der Suche nach dem „Dritten Weg“, Silvio Gesell und die Freiwirtschaft, Juridikum 5/92
Ernst Dorfner, Der Zins in der modernen Geldwirtschaft, in H.C. Binswanger, P.v. Flotow, Geld & Wachstum, Weitbrecht, 1994
Ernst Dorfner, Geld ausgeben für das Sparen - ökologische Steuerreform und marktwirtschaftliche Dynamik, unveröffentlicht, 1995
Ernst Dorfner, Semperit und das Grundeinkommen für alle, unveröffentlicht, 1996
Heidi Dumreicher, Österreich unterwegs zur Nachhaltigkeit, in Oikodrom Stadtpläne 2/95
Franz Jaeger, Natur und Wirtschaft, Verlag Rüegger, 1994
Silvio Gesell, Die natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld, Gesammelte Werke, Bd.9 Gauke, 1991
Robert J. Gordon, Makroökonomik, Oldenburg, 1989
Grüne Bildungswerkstatt, Werkstattschriften, Arbeitswelten- Lebenswelten / Arbeit, Wien, (1996),
Hansjörg Herr/ Klaus Voy, Währungskonkurrenz und Deregulierung der Weltwirtschaft, Metropolis, 1989
Gunnar Heinsohn, Privateigentum, Patriarchat, Geldwirtschaft, Suhrkamp, 1984
Albert O. Hirschman, Leidenschaften und Interessen, Suhrkamp, 1987
Jürgen P. Hoffmann, Die großen Wirtschaftsdenker, Econ, 1986
John M. Keynes, Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Geldes und des Zinses, Duncker & Humblot, 1936
Golo Mann, Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Fischer, 1992, insb. S 829ff.
Karl Marx, Das Kapital, Bd II, Dietz, 1955
Karl Polanyi, The Great Transformation, Europa-Verlag, 1977
Hajo Riese, Geld - das letzte Rätsel der Nationalökonomie, in Zeitschrift f. Sozialökonomie 104/1995
Joan Robinson, Anmerkungen zur Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung, in J.R., Über Keynes hinaus, Europa Verlag, 1962
Paul A. Samuelson, Volkswirtschaftslehre, Bundverlag, 1975
Waltraud Schelkle/ Manfred Nitsch, Rätsel Geld, Metropolis, 1995
Stephan Schulmeister, Zinsen, Wachstum, Staatsverschuldung, WIFO Monatsberichte 3/95
Hans Schumann, Arbeiterklasse und Geldpolitik, Verlag von Stritzke & Co, Altenburg/Thür., 1930
Fritz Schwarz, Das Experiment von Wörgl, Genossenschaft freiwirtschaftlicher Schriften, 1951
Gerhard Ziemer, Inflation und Deflation zerstören die Demokratie, Seewald, 1971

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